Ich zeige dir, wie es geht!
Du hast ein Schnittmuster für ein schlichtes Shirt? Dieses Mal zeige ich dir, wie du den Papierschnitt abändern kannst und zwei Taschen ergänzt. Die Taschen werden aus dem gleichen Stoff wie das Shirt genäht. Der Tascheneingriff wird mit Bündchenstoff versäubert.
Mein Beispiel Shirt habe ich in Größe 140 genäht. Aber auf die gleiche Weise kannst du auch das Schnittmuster für ein Damenshirt oder für kleinere Kinder ändern. Die Taschengröße sollte sich nur ungefähr an der Größe der Hände der Träger orientieren.

Das Schnittmuster für das Shirt
Ich habe für das Schnittmuster für das schlichte Shirt ein ebook von mir genommen. Du findest es für die Größen 98-164 zum Beispiel auf makerist. Aber du kannst auch jedes andere Schnittmuster für ein Shirt nehmen. Egal, ob es einen langen oder einen kurzen Ärmel hat. Nur das Vorderteil sollte keine Teilungsnähte haben, dann ist es für dich übersichtlicher, wenn du die Taschen einzeichnest.

So zeichnest du die Taschen in das Vorderteil
Nimm deine Hand (oder die Hand deiner zukünftigen Trägerin) als Schablone. Zeichne eine großzügige Taschen an die Seitennaht. Die Tasche sitzt am besten etwa auf Höhe der Taille.
Du musst den Bogen für den Tascheneingriff zeichnen, wie breit dein sichtbarer Streifen aus Bündchenstoff sein soll und wie groß der Taschenbeutel wird.
Du brauchst zwei Schnittteile für den Taschenbeutel, einmal mit dem Ausschnitt für den Tascheneingriff und einmal geht der Taschenbeutel bis zur Seitennaht.

Vergiss nicht, den Bogen für den Tascheneingriff aus dem Vorderteil zu schneiden.
So werden die Taschen genäht
- Schneide einen Streifen aus Bündchenstoff aus.
- Falte den Bündchenstoff. Steck ihn mit Stecknadeln auf die rechte Seite des Tascheneingriffs des Vorderteils. Du musst den Bündchenstoff ziemlich weit dehnen.
- Darauf steckst du den Taschenbeutel mit dem Bogen für den Tascheneingriff. Die rechten Stoffseiten zeigen zum Bündchenstoff. Die linken Stoffseiten zeigen nach oben und unten.
- Diesen dicken Stoffstapel nähst du jetzt mit einer dehnbaren(!) Naht. Wenn deine Nähmaschine keine “besonderen” Stiche kann, nimmst du einfach einen Zick-Zack-Stich.
- Bügel die Naht.
- Schlag den Taschenbeutel nach innen. Stepp die Naht schmal ab. Wieder besser mit einer dehnbaren Naht.

- Näh das zweite Schnittteil für den Taschenbeutel auf den Taschenbeutel, der schon am Vorderteil angenäht ist.
- Bügel die Naht. Am besten fixierst du dir die Stofflagen an der Seitennaht mit Stecknadeln.
- Jetzt nähst du die Seitennähte.
- Bügel die Nähte. Wende das Shirt. Die rechte Seite des Oberstoffes zeigt jetzt nach außen. Und die Taschen sind auf beiden Seiten fertig.

Können das auch Näh-Anfänger?
Denkst du, dass dir dieser Artikel geholfen hat? Wirst du ihn ausprobieren? Falls du zweifelst, ob du dir das ganze als Nähanfänger zu trauen solltest, das Zeichnen der Schnittteile ist kein Problem. Und das Schwierigste beim Nähen ist, das Aufstecken des Bündchenstoffes. Und das ist nicht schwer. Es ist nur etwas fummelig. Du musst den Stoff, der am einen Schnittteil sehr weit und am anderen Schnittteil sehr wenig ist, gleichmäßig aufeinander verteilen.

Und um unterschiedlich viel Stoff zu verteilen, ist mein Tip, steck eine Nadeln in den Anfang und eine ins Ende. Dann kommst du auf jeden Fall hin. Du musst nur noch die Mitte sortieren, deshalb kommt jetzt eine Nadel in die Mitte. Diese Nadel geht durch die Mitte des viel zu weiten Stoffes und durch die des viel zu kurzen Stoffes. Jetzt hast du 2 Hälften. In deren Mitte kommt wieder jeweils eine Nadel. Und dann immer so weiter. Dann ist der Stoff auf jeden Fall gleichmäßig verteilt. Und beim Nähen musst du die Stoff vorsichtig so weit dehnen, dass sie keine Falten mehr bilden.

Nachtrag
Und noch kurz zur Frage, wie ich überhaupt dazu gekommen bin, die Taschen in das Shirt zu montieren. Eigentlich wollte ich mein Ebook mit neuen Fotos von den einzelnen Arbeitsschritten auffrischen. Aber beim Zuschneiden habe ich gemerkt, dass mein Stoff zu lang für meine Schnittteile ist. Ich habe damit gerechnet und hatte eigentlich geplant einen neuen Loop aus den Resten zu machen. Aber dafür war der Rest zu kurz. Und während ich die Schnittteile hin und her geschoben habe, blieb immer dieser Handbreit Stoff übrig. So hoch wie eine Kinderhand mit reichlich Nahtzugabe. Naja, so ist dieser rosa Pulli mit den beiden Taschen entstanden.

Das war es zum Thema “Schnittkonstruktion einfach erklärt” für heute.
Viel Spaß beim Nähen
und bis bald,
Andrea
Ich habe für das Schnittmuster für das schlichte Shirt ein ebook von mir genommen. Du findest es für die Größen 98-164 zum Beispiel auf makerist. Aber du kannst auch jedes andere Schnittmuster für ein Shirt nehmen.
Ich arbeite gerne mit ganz schlichten Schnitten, die keine besonderen Verzierungen oder aufwendige Teilungsnähte haben. Dies sind meine Grundschnitte, die ich so verändere, wie es mir gerade einfällt. Zum Beispiel habe ich das gleiche Schnittmuster zu einem Nachthemd verändert und zu einem ärmellosen Sommerkleid. Oder wenn dir die Verarbeitung mit dem Strickbündchen am Halsloch nicht gefällt, es gibt noch mehr Varianten für schöne Halslöcher.
Diesen Artikel habe ich mit folgenden Seiten verlinkt: Kiddi Kram, Pamelopee, made4Girls, der Beispiel-Pulli ist für die Prinzessin. Aber die Anleitung für die Shirttaschen funktioniert natürlich auch für Jung, deshalb auch ab damit zu für Söhne und Kerle, wir machen klar Schiff, Menschenskinder, InsideOut, so mach ich das, Dienstagsdinge, handmade on Tuesday, Creadienstag.
Liebe Andrea,
das hast Du wiedermal sehr schön erklärt. 🙂 Der Pulli sieht sehr schön aus. Ich finde ja Taschen gehen immer, denn sie sind eine schöne Zierde und verdammt praktisch. 😉 Ich nähe diese Art Taschen immer sehr gerne.
LG Lydia.
[…] Grundschnitt braucht? Dann schau dir doch diese Artikel aus meinem Blog an. Ich zeige dir, wie du seitliche Taschen in das Shirt einfügst oder wie du aus einem Shirt ein Schnittmuster für ein einfaches Kleid aus Jersey konstruierst. […]